KI-Kompetenz nach Art. 4 des AI-Act – was Unternehmen wissen sollten

Am 18. August 2024 ist der „AI Act“ der Europäischen Union in Kraft getreten. Dieses umfassende Gesetz reguliert die Entwicklung und Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) in Europa und stellt sicher, dass KI-Systeme sicher, transparent und im Einklang mit ethischen Standards eingesetzt werden. Artikel 4 des AI Act bezieht sich auf eine zentrale Anforderung: die Sicherstellung der sogenannten „KI-Kompetenz“. Aber was bedeutet das für Unternehmen?

Was ist KI-Kompetenz gemäß AI Act?

Der Begriff „KI-Kompetenz“ beschreibt die Fähigkeit eines Unternehmens, KI-Systeme korrekt und sicher zu verwenden, anzupassen und zu verwalten. Diese Kompetenz stellt sicher, dass Unternehmen sowohl die Chancen als auch die Risiken von KI-Anwendungen verstehen und dass sie Verantwortung übernehmen können, um die Anforderungen des AI Act zu erfüllen. Artikel 4 fordert, dass Unternehmen ihre Teams entsprechend schulen und sicherstellen, dass das Wissen über die eingesetzte KI auf dem neuesten Stand ist.

Wichtige Anforderungen der KI-Kompetenz

Die Einhaltung der KI-Kompetenz nach Artikel 4 des AI Act beinhaltet vor allem drei Hauptbereiche:

  1. Fachliche Ausbildung: Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Teams über das notwendige Wissen zur eingesetzten KI verfügen. Dies bedeutet, dass Mitarbeitende in der Lage sein müssen, die Funktionsweise der verwendeten KI zu verstehen und ihre Limitierungen, Risiken und potenziellen Fehlfunktionen zu erkennen.
  2. Technische und rechtliche Sicherheit: Neben der fachlichen Ausbildung muss das Unternehmen sicherstellen, dass technische und rechtliche Anforderungen an die verwendeten KI-Systeme erfüllt sind. Das bedeutet, dass die KI-Systeme transparent dokumentiert sein müssen, und dass Datenverarbeitungsprozesse den europäischen Datenschutzstandards (DSGVO) entsprechen.
  3. Kontinuierliche Weiterbildung und Anpassung: Da sich die Technologie ständig weiterentwickelt, verlangt Artikel 4 auch, dass die KI-Kompetenz laufend aktualisiert wird. Dies erfordert regelmäßige Schulungen sowie die Anpassung und Wartung von KI-Systemen im Einklang mit neuen Vorschriften und technologischen Fortschritten.

Wie können Unternehmen die Anforderungen umsetzen?

Für Unternehmen, die bereits KI nutzen oder dies planen, gibt es einige praktische Schritte, um die KI-Kompetenz sicherzustellen:

  • Investieren Sie in Mitarbeiterschulungen: Entwickeln Sie Programme zur Aus- und Weiterbildung, die Ihre Teams über die Funktionsweise, Chancen und Risiken der KI informiert.
  • Bauen Sie interne Expertise auf: Es ist ratsam, Mitarbeiter oder Berater an Bord zu holen, die die gesetzlichen Anforderungen und technischen Details der KI-Systeme verstehen.
  • Sicherstellen von Transparenz und Dokumentation: Halten Sie Informationen über die genutzten Algorithmen und Datenquellen bereit, und führen Sie detaillierte Aufzeichnungen über die Nutzung Ihrer KI-Systeme.
  • Regelmäßige Audits und Risikoüberprüfungen: Führen Sie Audits Ihrer KI-Systeme durch, um mögliche Risiken zu identifizieren und gegebenenfalls Korrekturmaßnahmen einzuleiten.

Warum ist das wichtig?

Der AI Act zielt darauf ab, ein sicheres und verantwortungsvolles KI-Ökosystem zu schaffen, das europäische Standards respektiert. Unternehmen, die diese Anforderungen erfüllen, haben nicht nur die Sicherheit, dass sie gesetzeskonform handeln, sondern sie genießen auch das Vertrauen ihrer Kunden und Partner.

KI-Kompetenz ist daher mehr als nur eine gesetzliche Verpflichtung – sie ist ein Wettbewerbsvorteil für Unternehmen, die ihre KI-Strategien nachhaltig und verantwortungsvoll gestalten möchten.

Für Unternehmen, die diese Schritte frühzeitig angehen, bietet die Umsetzung der KI-Kompetenz gemäß Art. 4 des AI Act die Möglichkeit, sich erfolgreich am Markt zu positionieren und das Potenzial von KI voll auszuschöpfen.

Sie haben Fragen zum AI-Act, dann kontaktieren Sie uns gerne!

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